Der bienenumschwärmte Bienenkorb hat in der Freimaurerei symbolische Verwendung gefunden, seit es freimaurerische Symbolik gibt. Jens Oberheide teilt in seiner Arbeit über die „Logengläser“ - unter Hinweis auf englische Untersuchungen - mit, dass der Bienenkorb zu den 57 „repräsentativen“ Symbolen des 18. Jh. zählte.
Das Symbol findet sich auf vielen frühen englischen Arbeitsteppichen bzw. Arbeitstafeln. Auch auf freimaurerischem Tafelgeschirr und Kanonen finden wir seit frühester Zeit den bienenumschwärmten Bienenkorb. Häufig sieht man den Bienenkorb auch auf Schurzen. So ziert z. B. den Freimaurerschurz von George Washington eine Darstellung des Bienenkorbes.
Biene und Bienenkorb zählen zu den wichtigsten, den „Ursymbolen", in der Freimaurerei und fanden sowohl in den Johannisgraden, als auch in den Hochgraden Verwendung.
Die mit dem Symbol verbundenen zahlreichen Sinndeutungen in der Freimaurerei entsprachen insgesamt den Deutungen, wie sie aus der christlich-abendländischen Symboltradition bekannt sind. Alle diese Deutungen haben ihre Wurzeln in der Antike, die dem ältesten (und einzigen) domestizierten Insekt und seinem „Staat" Vorbildcharakter für menschliches Zusammenleben beimaß.
Wegen des kunstvollen Wabenbaues galt die Biene auch als Vorbild des Baumeisters und Architekten. Die Hauptbedeutung des Symbols von der Antike bis in die spekulative Freimaurerei war aber die reine Wiedergeburt aus der Verwesung. In freimaurerischen Darstellungen wird der Bienenkorb daher auch häufig von Akaziensträuchern oder -zweigen flankiert.
Nikolaus Sandmann, Der Granatapfel, Studien zur Geschichte "freimaurerischer" Symbole, [=Quellenkundliche Arbeit der Forschungsloge Quatuor Coronati No. 808, Bd. 26], Bayreuth 1990 s.v. 'Bienenkorb'.
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