Die Compagnonnage...
...ist eine bis auf den heutigen Tag in Frankreich bestehende Handwerksbruderschaft mit eigenartigen, den freimaurerischen ähnlichen Gebräuchen.
Die Compagnons gliedern sich in drei Gruppen, (die „Kinder Salomons“, die „Kinder des Maître Jacques“ und die „Kinder des Vaters Soubise“), haben ihre Erkennungszeichen, ihren besonderen Gruß, sie nennen sich Brüder, und pflegen eine Legende, die merkwürdigerweise sowohl an den König Salomo wie an den letzten Templer-Großmeister Jacques de Molay anknüpft.
Der Hauptzweck ihrer Vereinigung ist die Ermöglichung der Gesellenfahrt durch Frankreich. Diese Fahrt, Tour de France, wird ermöglicht, indem bestimmte Orte Unterkunftstellen für reisende Handwerksgesellen bereit halten, wo nach erfolgtem gebrauchtümlichen Gruße Unterkunft, Vermittlung von Arbeitsgelegenheiten, Zehrgeld und Unterstützungen vermittelt werden.
Die Compagnonnage ist wohl der letzte Rest echter Handwerksgebräuche im heutigen Maschinenzeitalter. Ihr Studium hat für den freimaurerischen Forscher durch die merkwürdigen Analogien mit freimaurerischem und altem Steinmetzengebrauchtum einen hohen Wert.
Vgl. E. Lennhoff, O. Posner, „Internationales Freimaurer-Lexikon“, Wien 1932, s.v. „Compagnonnage“.